Martina Fehlner: „Statt für das Prestigeprojekt Eichenzentrum Millionen auszugeben, sollten vor allem Waldschutzmaßnahmen im Spessart gefördert werden“

23. März 2019

In früheren Jahren wurde in Werbeprospekten Aschaffenburg gerne als „Tor zum Spessart“ bezeichnet. In den Broschüren wurden dann neben Aschaffenburger Wahrzeichen vor allem idyllische Spessartansichten gezeigt. Mittlerweile hat sich der Charakter des Spessarts durch den Flächenverbrauch der Gemeinden, teils intensive Waldbewirtschaftung und vor allem durch Autobahn- und Straßenprojekte verändert. Das Vorhaben der Bayerischen Staatsregierung, im Spessart einen Nationalpark zu etablieren (was im Sinne des Natur- Arten- und Landschaftsschutzes begrüßenswert war), wurde aber inzwischen ad acta gelegt. Stattdessen soll nun für einen zweistelligen Millionenbetrag ein prestigeträchtiges Eichenzentrum im Hafenlohrtal entstehen. Dagegen wenden sich nun Martina Fehlner und Volkmar Halbleib als unterfränkische SPD-Landtagsabgeordnete. Statt des sog. Eichenzentrums favorisieren sie ein Gesamtkonzept für den Naturraum Spessart, das Waldschutzmaßnahmen beinhaltet und touristische Nutzungseffekte für die gesamte Region bringt. Aus ihrer Sicht wäre es wichtig, dass die Kommunen, Naturschutzverbände, Institutionen und nicht zuletzt auch die Bevölkerung im Spessart in die Planungen mit einbezogen werden. „Es ist natürlich gut, dass Geld in den Spessart fließen soll. Das haben wir ja auch gefordert. Die geplanten Projekte müssen aber, wenn schon so viel Geld in die Hand genommen wird, von einem breiten Konsens getragen werden“, macht Martina Fehlner, forstpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion, deutlich. „Die alleinige Realisierung des Prestigeprojekts Eichenzentrum wird von den regionalen Naturschutzverbänden, dem Spessartbund und der breiten Mehrheit der Bevölkerung jedenfalls abgelehnt.“ Das Hafenlohrtal gehört heute zu den wertvollsten und besonders schützenswerten Tälern in Bayern. Statt der Millioneninvestition in eine „Waldwelt Spessart“ mit Café, Waldakademie, Parkplatz, Seminarräumen, Büros und Übernachtungsmöglichkeiten, der eine sinnvolle Infrastruktur und eine Verkehrsanbindung fehlen, müsse Geld vor allem auch für weitere Ausweisungen von gesetzlich geschützten Waldgebieten und in mehr Waldschutz fließen. Die beiden Abgeordneten haben daher beantragt, dass der Bayerische Oberste Rechnungshof die Millionen-Investitionen und den Nutzen des Großprojektes noch einmal überprüft. Kontakt: Peter Stoll, Tel.: 06021/980526, E-Mail: peter.stoll2020@gmx.de oder Stadträtin Martina Fehlner. Ihr SPD-Ortsverein Schweinheim/Gailbach – Helmut Jäger

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