Sollten in Schweinheim Waldbestattungen ermöglicht werden?

(von l.: Birgit Schmidt, Peter Stoll, Eric Leiderer und Martin Völker beim Ortstermin im Waldfriedhof)

15. September 2021

Sollten in Schweinheim Waldbestattungen ermöglicht werden? Vor einiger Zeit kam die Frage auf, ob am Erbig im Schweinheimer Wald ein Gebiet für Baumbestattungen ausgewiesen werden soll. Das Thema alternativer Bestattungsformen wird seit Jahren aktueller und eine naturnahe Bestattung in einem Friedwald ist bereits seit 2001 erlaubt. Grundlage für eine Beisetzung in Aschaffenburg und seinen Stadtteilen ist die „Friedhofs- und Bestattungsatzung der Stadt Aschaffenburg“ vom November 2010. Erste Ansprechpartner in diesen Angelegenheiten sind Birgit Schmidt und Martin Völker vom Garten- und Friedhofsamt. Wir haben uns mit ihnen auf dem Waldfriedhof zu einem Rundgang und ausführlichen Gespräch getroffen. Welchen Standpunkt vertreten die beiden in Sachen Friedwald am Erbig in Schweinheim? In den Ausführungen zur Bestattungskultur wird deutlich, wie viele verschiedene Möglichkeiten in den städtischen Friedhöfen angeboten werden. Die Auswahl reicht von traditioneller Erdbestattung über Urnenwände, Urnengemeinschaftsgräber, anonyme Grabfelder, Urnenwiesengräber bis hin zu Baumgräbern (im Waldfriedhof). Frau Schmidt und Herrn Völker ist der Hinweis wichtig, dass die städtischen Friedhöfe ein geschützter Ort mit guter Erschließung (Parkmöglichkeiten, Barrierefreiheit, Toilettenanlagen, Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht etc.) sind. Gerade die Verkehrssicherungspflicht hielten sie bei einem Friedwald in Schweinheim für einen wesentlichen Punkt, weil der Aufwand hierfür (Einzäunung, Schutz vor herabstürzenden Ästen, Kontrollgänge) enorm sein kann. Unklar sei auch, welche Auswirkungen auf Sicht absterbende Bäume hätten. Die Qualität eines Waldstückes sei für eine Ausweisung als Friedwald entscheidend, Nadelbäume ein Problem. Insofern und angesichts der vielen Freiflächen auf Friedhöfen plädieren sie für die bereits vorhandenen Bestattungsmöglichkeiten. Stadtrat und Bürgermeister Eric Leiderer sieht es so: „Das jetzige nachhaltige und soziale Konzept mit vielen Varianten und Möglichkeiten halte ich für schlüssig.“ Wie denken Sie darüber?

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