Auch im letzten Winter hinterließ der Wald zwischen Schweinheim und Obernau für den Betrachter teilweise ein bedenkliches Bild. Schwere Waldfahrzeuge hatten Wege aufgewühlt. Viele Bäume wurden gefällt. Lange Holzpolter reihten sich an Wegerändern. Deshalb vereinbarten die SPD-Ortsvereine Schweinheim und Obernau mit Förster Michael Moosburger für den 20. April einen Ortstermin am Schweinheimer Erbig.
Mit dabei waren die Landtagsabgeordnete und Stadträtin Martina Fehlner sowie Bürgermeister Jürgen Herzing.
Forstexperte Moosburger nannte als derzeit vorrangige Aufgabe, das ihm anvertraute Waldrevier zukunftsfähig zu machen. Dabei vermittelte er anhand vieler Beispiele die Komplexität dieses Vorhabens und das sich daraus ergebende Spannungsfeld. So habe er einerseits die Vorgaben des Stadtrates und seiner Aufsichtsbehörde, andererseits die Interessen z.B. von Jägern, Holzerwerbern, Tier- und Artenschutz, Joggern, Radlern und Erholungsuchenden zu berücksichtigen.
All diese Belange könne er nicht immer unter einen Hut bringen. Fakt sei auch, dass sein Handeln einer Bewirtschaftungsstrategie unterliege. Seinen Aussagen zufolge wird nicht mehr Holz im städtischen Wald geerntet als nachwächst (ca. 11.000 Festmeter pro Jahr). Trotz der Verkaufserlöse bleibt für den städt. Haushalt ein jährliches Defizit von etwa 500.000 €.
Die Teilnehmer nutzten die 2,5stündige Waldbegehung für gezielte Nachfragen und zum ausführlichen Gespräch mit Herrn Moosburger. Seine Handlungsmaxime: „Für den Klimawandel verwende ich anpassungsfähige Baumarten wie Douglasien, Buchen, Eichen, Kiefern oder auch Esskastanien. Wenn ich später mal auf meine Arbeit zurückschaue, möchte ich sagen können, das Richtige getan zu haben.“
Angesichts der permanenten menschlichen Eingriffe in die biologischen Abläufe wäre allerdings überlegenswert, wenigstens ein Stück dieses Waldes der Natur zu überlassen.