Streuobstwiesen sind ein prägender Bestandteil der Kulturlandschaft in Aschaffenburg. Seit den 60er Jahren nehmen die Bestände durch Nutzungsaufgabe und Rodungen immer mehr ab. In Schweinheim (Erbig/Bischberg, Ebersbacher Str. und Fußberg) sowie in Obernau stehen von ca. 25.000 Obstbäumen im Jahr 1965 heute noch ca. 6.000. Bei einem Vor-Ort-Termin auf einer Streuobstwiese informierte sich Martina Fehlner bei Alexander Vorbeck über die Arbeit der „Schlaraffenburger Streuobstagentur“. Diese hat das Ziel, die heimischen Streuobstwiesen durch eine wirtschaftliche Nutzung zu erhalten. Das Problem: „Immer mehr Streuobstwiesen fallen brach, weil die Eigentümer kein Interesse mehr an der Pflege haben, oder weil sie aus Altersgründen nicht mehr dazu in der Lage sind“, so Geschäftsführer Vorbeck. „Über die Streuobstbörse versuchen wir diese Flächen wieder an Interessenten zu vermitteln. Da das Angebot an ungepflegten Streuobstwiesen die Nachfrage aber bei weitem übersteigt, wird oft auch selbst Hand bei der Pflege von Streuobstwiesen und der Apfel-Lese angelegt.“ Das geerntete Obst wird an regionale Keltereien geliefert, dort zu den beliebten „Schlaraffenburger“-Produkten weiterverarbeitet und anschließend regional vermarktet. „Mit dem Kauf der regional produzierten, umfangreichen Produkt-Palette (Apfel-Chips, Apfel-Secco, Apfel-Essig, Apfel-Brände uvm.) wird nicht nur der Naturschutz vor der eigenen Haustüre gefördert, sondern es werden auch die Menschen, die sich dem Erhalt der Streuobstwiesen verschrieben haben, unterstützt und belohnt“, betont Martina Fehlner.