Naherholungsgebiet Schweinheim: Sonntags soll es ruhiger werden. Behörden schießen in reduzierter Form weiter.

12. Dezember 2021

Auf Initiative der Schweinheimer SPD und CSU wurde eine tragfähige Lösung für Bevölkerung, Verein und Behörden beschlossen. Sonntags soll es ruhiger werden im Schweinheimer Naherholungsgebiet. Dafür darf behördliches Schießen in reduzierter Form weiter stattfinden.

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Wie soll es weitergehen mit den Schießzeiten in Schweinheim? Diesem emotionalen Thema hat sich der Stadtrat in der Sitzung des Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenats am 8. Dezember angenommen. Im letzten Jahr wurden probeweise erweiterte Schießzeiten auf der Schießanlage des Schützenvereins Sankt Sebastianus beschlossen, um der Polizei, im Falle von Terrorangriffen, Schießübungen zu ermöglichen.

In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Beschwerden von Anwohner*innen und Spaziergänger*innen gegen die massive Lärmbelastung im Naherholungsgebiet eingegangen, aus der sich auch eine Bürgerinitiative gründete. Als extrem störend wird der grollende Schusslärm am Sonntagnachmittag angeführt, obwohl dieser von den Sicherheitsbehörden nicht zum Schusstraining verwendet wird. „Für uns war klar, dass nun konsequentes Handeln erforderlich ist, um eine Kompromisslösung für alle Beteiligten zu erarbeiten. Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, des Vereins und der Sicherheitsbehörden“ erklärt Peter Stoll, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins.

Daraufhin haben die Schweinheimer Stadträte von SPD und CSU einen gemeinsamen Antrag in den Stadtrat eingebracht, der eine Kompromisslösung für alle Beteiligten darstellt. Nach einer regen Debatte mit klaren Statements der Schweinheimer Stadträte Manuel Michniok (SPD) und Anna Hajek (CSU) wurde der gemeinsame Antrag mit nur einer Gegenstimme angenommen.

Beschlossen wurden folgende Punkte:

  • Reduktion des Behördenschießen Nach einem Übergangszeitraum dürfen die Behörden für einen Sonderbedarf an ca. 40 Werktagen im Jahr von 8 bis 12 Uhr ihr Schusstraining durchführen.
  • Prüfauftrag für zusätzliche Schallschutzmaßnahmen Die Stadtverwaltung soll gutachterlich prüfen, ob weitere Schallschutzmaßnahmen umgesetzt werden können.
  • Sonntag soll weitgehend schussfrei werden Wettbewerbe oder offizielle Verbandsveranstaltungen sind ausgenommen und müssen im Vorfeld mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden.

Sobald die Verwaltung mit dem Verein die neue Regelung mit den aufgeführten Punkten angepasst hat, wird dies auch mit einem befristeten Zeitraum für ein Jahr auf Probe gestellt. Wird keine Einigung getroffen, ist das Behördenschießen ab 1. Juli 2022 beendet.

„Die erarbeiteten Lösungen verlangen von allen Beteiligten eine Kompromissbereitschaft ab. Nur dadurch ist es möglich, eine gemeinsame Brücke für die verschiedenen Interessenlagen zu bauen. Das war das Ziel unseres Antrags“, erklärt Stadtrat Manuel Michniok. „Durch die ermöglichten Zeiten für die Polizei, kann dem Sicherheitsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger gerecht geworden werden. Gleichzeitig wird die Lärmbelästigung für Anwohner*innen und Spaziergänger*innen reduziert. Der Verein wird unterstützt, eine Lösung zu erarbeiten und gewinnt dadurch an Akzeptanz und Rückhalt bei den Anwohner*innen“, zieht Manuel Michniok ein Fazit.

„Der Schützenverein Sankt Sebastianus ist wie die vielen anderen Schweinheimer Vereine auch, eine Bereicherung für unseren Ortsteil. Dies soll auch in Zukunft so bleiben. Um dem Verein auch auf längere Zeit seine Vereinsaktivitäten zu ermöglichen, benötigt es den nötigen Rückhalt bei der Bevölkerung. Dieser kann nur erzielt werden, indem der Sonntag umorganisiert wird und es deutlich ruhiger für die dort wohnenden und der ruhesuchenden Bevölkerung im Naherholungsgebiet wird“, so Bürgermeister Eric Leiderer.

Hier gehts zum Antrag

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