„Stopp den Stau!“ oder: „Gegen die Missachtung des Bürgerwillens“

B 26

07. Februar 2017

Mit diesen Überschriften waren die Flyer der Ausbaubefürworter und Ausbaugegner der B 26 betitelt, die von beiden Seiten vor der 1. Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung am 19. Januar in der Turnhalle der Schweinheimer Pestalozzischule verteilt wurden.

Bei der recht gut besuchten Veranstaltung (neben Bürgermeister Jürgen Herzing nahmen mehrere Stadträtinnen und Stadträte teil) appellierte OB Klaus Herzog eingangs daran, vernünftig miteinander umzugehen und keine Stimmung zu machen.

Vielmehr sollten letztlich die „Macht der Argumente“ für ein Pro oder Contra des Ausbaues der B 26 entscheidend sein. Es sei im Sinne der politischen Kultur in Aschaffenburg, ruhig und sachlich darüber zu diskutieren, wie eine verkehrsmäßige Visitenkarte der Stadt vernünftig gestaltet werden könne.

Herr Weiser von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen erläuterte die Ergebnisse des vom sog. „Runden Tisch“ vereinbarten Gutachtens. Er ging dabei u.a. auf die Ausgangssituation, eine Verkehrsprognose mit einem Zeithorizont bis 2030 und die daraufhin erarbeiteten Planmodelle ein.

Sein Fazit: Ohne Ausbau der B 26 müssten sich die Verkehrsteilnehmer auch in Zukunft mit deutlichen Mängeln der Verkehrsqualität abfinden. Ferner empfahl er, neben der Realisierung der Bauamtslösung ein Gesamtkonzept zu erstellen, welches den gesamten Südwestkorridor Aschaffenburgs einbeziehe.

Die Perspektive aus Sicht der Stadt stellte Herr Keßler (Referent für Stadtentwicklung) an Hand einer Bildersequenz vor, die die ausgebaute B 26 mitsamt den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen verdeutlichte und erwähnte in diesem Zusammenhang positive Beispiele anderer Ausbauprojekte.

Den 2. Teil der Veranstaltung bildete eine rund einstündige lebhafte Diskussion, in der sich hauptsächlich die Ausbaugegner zu Wort meldeten, kritisch nachfragten und ihre Sicht der Dinge darlegten. Am Ende argumentierte ein Bürger aus Obernau zugunsten des Ausbaus, verglich die aktuellen Widerstände mit denen bei der damaligen Entscheidung über den Stadtring und verwies darauf, dass der Stadtring heute wie selbstverständlich akzeptiert werde.

Auch der SPD-Ortsverein Schweinheim hat sich vor einiger Zeit mit dem Thema befasst und sich mehrheitlich für einen sinnvollen Ausbau der B 26 entschieden.

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