1970 war das Jahr, das (international) vor allem durch Willy Brandts Kniefall in Warschau Bedeutung erlangte. In Aschaffenburg wurde Dr. Willi Reiland mit 60% der Wählerstimmen zum OB gewählt und prägte danach 30 Jahre sozialdemokratische Politik in unserer Stadt.
Die Anziehungskraft der SPD in dieser Zeit hat Wolfgang Gummert dazu bewogen, 1970 in die SPD einzutreten. Seit 1953 lebt er in Aschaffenburg, die meiste Zeit davon in Schweinheim. 50 Jahre gehört er jetzt der SPD an. Fast 50 Jahre arbeitete er in der Arbeitsverwaltung bzw. Bundesagentur für Arbeit (zuletzt in der Internen- und Finanzrevision). 5 Jahrzehnte ist er Gewerkschafter. Und nahezu 50 Jahre ist er verheiratet.
All das beruht auf klaren Prinzipien. Mit dieser Eigenschaft ausgestattet und einer Menge Engagement widmete sich Wolfgang Gummert der Parteiarbeit, z.B. als Mitglied im Vorstandkollektiv der Jungsozialisten, als Ortsvereinsvorsitzender der Osterreicher Kolonie. Sein besonderes Augenmerk galt daneben in vielfältigen Funktionen der Gewerkschaftsarbeit, u.a. als Kreisvorsitzender, Mitglied des Kreisvorstandes, Bildungsreferent und Dozent beim DGB. Auch in seinem Berufsleben war die Vertretung der Arbeitnehmerinteressen als Personalratsvorsitzender und in vielen Gremien sein Metier. Bei Gesprächen mit der Geschäftsführung, bei Personalversammlungen, dem Aushandeln von Betriebsvereinbarungen, Arbeitsplatzbegehungen etc. achtete er nachdrücklich auf die Wahrung der Rechte der Belegschaft. Manchmal ließen sich dabei Konfrontationen nicht vermeiden. Zur Frustverarbeitung gebrauchte er dann die Worte: „…Das kann man nur noch mit Heiterkeit ertragen.“ Seinen Humor hat sich Wolfgang Gummert über all die Zeit jedoch bewahrt. Deshalb nahm er die Ehrung zur 50jährigen Parteizugehörigkeit, die wegen Corona recht schlicht an seiner Haustür stattfand, nicht tragisch und vertröstete auf einen Schoppen zu gegebener Zeit.